Kurz nach Lake Louise beginnt der kürzlich von National Geographics zu den top ten Strassen der Welt gekürte Icefields Parkway. Nehmen wir grosszügigerweise die ganze Strecke von Banff dazu, erstreckt sich diese Strasse durch die National Parks von Banff und Jasper über knapp 300 km, gesäumt von den imposanten Rocky Mountains, diversen Gletschern und riesigen Wäldern. Ok, wir als Schweizer haben auch nicht minderschöne Berge und Gletscher. Aber bei uns kommt Thun, Spiez, Fulenbach, etc. gefahren ist man 15 km. Hier kommt Banff, Lake Louise (gerade mal eine Abzweigung), danach Saskatchewan Crossing (maximal eine Kreuzung mit einer Tankstelle, einem Restaurant und einem Hotel) und dann Jasper. Das über 300 km verteilt, gespickt mit spektakulären Aussichten, türkisfarbenen Seen und vielem mehr.
Wir haben für die Strecke 3 Tage gebraucht. Mit ein Grund war, dass am Anfang das Wetter nicht so prächtig war und wir uns halt dann etwas früher einen Campingplatz gesucht haben. Ein sehr schöner war, herrlich am Fluss gelegen. Diese kleinen Campingplätze sind auch die wirklich zu bevorzugenden. So ruhig und verlassen, dass man sich selber registrieren muss und das Geld mit einem Umschlag in einen Kasten werfen. Die zwei Tage hatten wir auch wieder einen leichten Kälteeinbruch. An einem Morgen waren noch gerade angenehme 8°C im Camper. Zum Glück sind wir nicht noch etwas weiter und haben den Campingplatz auf 2000m genommen 🙂
Ein erstes Highlight auf dem Weg ist der Bow Lake. In dem stillen See spiegeln sich die Gipfel, die ihn umgeben.
Etwa auf halber Strecke kommt man zum Icefield Center, von wo aus man Touren auf diverse Gletscher machen kann. Man auch mit diesen merkwürdig bereiften Bussen auf die Gletscher fahren und/oder zum Icefield Skywalk. Dieser Halbkreis aus Glas überragt die Schlucht um etliche Meter und man hat einen tollen Ausblick auf das Tal. Und weil er aus Glas ist, auch auf den Teil unter einem. Gekostet hat der übrigens 21 Mio $. Und ja, wenn man Höhenangst hat, braucht es schon etwas Überwindung, vorallem weil er nicht starr ist, sondern dauernd etwas in Bewegung.
Einer der Gletscher ist der Clemenceau, der ist speziell erwähnenswert weil… Achtung jetzt kommt’s… wenn man auf dem ein Glas Wasser ausschüttet, landen Teile davon im Arktischen Meer, im Atlantik und im Pazifik. Einzigartig auf der Welt.
Vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten endet der Parkway dann in Jasper. Kann man Banff und Jasper vergleichen? Nö. Das ist ein komplett anderes Städtchen. Weniger organisiert wie Banff, dafür kommt es abenteuerlustiger rüber. Es hat weniger Leute, dafür aber jüngere. Keine Busse, dafür viele Mountainbikes. Und es ist viel wärmer… gut dafür kann es wohl nichts. Aber endlich haben auch wir die 30°C erreicht.