Kategorie: Kultur

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Sea to Sky

Leider geht mit der Ankunft in Vancouver unsere Zeit im Wohnmobil zu Ende. Aber schön ist, der letzte Abschnitt der Strecke ist nochmals wunderschön und trägt den Namen Sea to Sky Highway. Wunderschön, wie sich die Berge öffnen und in die Küstenlandschaft übergehen mit herrlichem Blick auf die Sunshine Coast, Coastal Mountains und die Bay Islands.

Und Sea to Sky war auch unser Abschluss. Hier die Aussicht von unserem letzten Campingplatz:

Und dann haben wir uns auch noch in die Luft erhoben und das ganze von oben betrachtet. Dominic unser Pilot hat uns mit seiner Cessna mit Jahrgang 1973 sicher über die Region von Squamish geflogen. Ein Highlight auf unserer Reise. Weil die Cessna aber nur für 3 Passagiere platz hatte, hat Chrige mir und den Kindern den Vortritt gelassen. Danke 🙂 Sie wird sich aber sicher auch noch was gönnen.

Die ganze Region um Whistler und Squamish hat enorm viel zu bieten und man könnte sich hier locker einige Tage beschäftigen. Ähnlich wie am Anfang unserer Camperreise in Banff und Jasper. Und Ähnlich hat die Region auch andere Auswirkungen auf das Ferienbudget. Wir haben unter anderem auch noch eine ausgediente Miene besucht, wo bis 1947 Gold, Silber und vor allem Kupfer abgebaut wurde.

Dieses Gefährt ist übrigens eine Spende von einer anderen Miene, die noch heute in Betrieb ist. Der Grund? Ach ja… es ist zu klein! Mit seinen 240 Tonnen Nutzlast, kann es einfach zu wenig transportieren. Heutiger Standard ist 600-700 Tonnen. Crazy.

Jetzt heisst es aber Abschied nehmen von unserem coolen Gefährt und nochmals zwei Wochen Ferien. Ohne gross rumreisen und ohne dass man sich alle paar Tage wieder neu einleben muss. Das wird nochmals Erholung pur, danach habt ihr uns wieder an der Backe!

Gold Rush

Wer dem Gold Rush Trail folgt, kommt früher oder später mit dem glänzenden Metall in Berührung. Bei uns während einer Übernachtung auf der Hat Creek Ranch. Die Hat Creek Ranch liegt an einer der letzten der Öffentlichkeit zugänglichen Teilstrecken der Cariboo Wagon Road und ist um ein Road House von 1860 aufgebaut, in dem früher die Goldfiebrigen Glücksuchenden auf ihrem Weg in den Norden übernachtet haben. Zu jener Zeit kostete ein Zimmer lediglich 1$, was aber nach heutigen Ansätzen doch stolze 200$ wären. Die Ranch ist ein gelungener Mix zwischen Museum und Erlebnis. Man kann Kutschen fahren, Leuten bei der Arbeit zusehen oder selber nach ‹Gold› oder ‹Edelsteinen› suchen.

Beeindruckend, wie schnell der Schmied einen Nagel gefertigt hat, die Kinder durften den dann natürlich behalten.

Auch die Suswap Natives haben hier ihren Platz und man erhält einen Einblick in das leben der ‹Indianer›. Es sind die verschiedenen Behausungen zu bestaunen, wie sie über hunderte Jahre vom Nomadenstamm der Suswap verwendet wurden. Eindrücklich vor allem das Winterquartier dem sogenannten ‹Kekuli›. Im Halb in die Erde gebauten Wohnraum konnten 25-35 Leute den strengen Winter verbringen.

Kultur, Parks

Märit?

Die Angestellten hier in den Parks – ich nenn sie jetzt mal ‹Ranger› – lieben die Pflanzen und die Tiere. Das merkt man. Sie sind bemüht den Touristen alles näher zu bringen, versuchen aber gleichzeitig die Natur von den Touristen zu schützen, damit die Tiere nicht gestört werden und Pflanzen nicht beschädigt.

Oft trift man ‹Ranger› die an einem Marktähnlichen Tisch Sachen ausgestellt haben und begierig erklären und Fragen beantworten. Das ist jeweils richtig lehrreich und man erfährt spannende Sachen. Vorallem weil unsere Kinder auch immer zuvorderst stehen und alles anfassen.

Mal sind es Bärenschädel, Geweihe oder Hörner oder auch mal Felle:

An den Tisch mit den Fellen kamen wir übrigens mit einer kleinen Gruppe von Russinnen angeschlendert. Eine der ersten Fragen von ihnen war:

«Ob man die Felle kaufen kann?»

Wir mussten Lachen, aber der Ranger hat fast etwas die Gesichtsfarbe verloren.

Sooo schön…

So… wir sind in Calgary angekommen und verbringen den Abend in einem Airporthotel, bevor es morgen mit dem Camper weiter geht. Von Calgary werden wir also nicht viel sehen, bei einem Airporthotel ist es ja in etwa so, dass eine 6-Spurige Autobahn rund ums Hotel führt. Nein, nein, so schlimm ist es nicht, aber gross weg gelüstet es uns von hier nicht, es läuft ja auch das 5. Spiel der Stanley Cup Finals.

(Edit nach dem Match: Ein tolles Spiel. Mit Luca Sbisa hat ein Schweizer Washington zum Stanley-Cup-Sieger gemacht, schade Spielt er bei Las Vegas.)

Aber nochmals zurück zu Ontario. Ontario ist die zweitgrösste Provinz von Kanada. Etwa 26 mal grösser, als die Schweiz, aber keine 2x die Einwohnerzahl. Aber wie angekündigt haben wir keine grossen Sprünge gemacht. Hier ein kurzer überblick:

Touch a Truck

Das scheint hier relativ beliebt zu sein und wird ab und zu mal organisiert. Eigentlich ist es einfach. Man stellt verschiedene Fahrzeuge auf ein Areal und schon hat man leuchtende Kinderaugen. Trucks, Schulbusse, Bagger, ‹Küderautos›, Polizei, Feuerwehr, etc. Alles konnte man anfassen, rein sitzen und hupen. Dazu noch ein paar Mädchen die Face Painting machen und ein paar Freaks von der Comic-Con, die in Kostümen rum laufen. Alles in allem ein Highlight für die Kinder.

Hockey Hall of Fame

Natürlich ein Highlight für mich, als grossen Hockey Fan. Aber unsere Familie besteht ja nicht nur aus mir. Wir decken die ganze Sparte ab. Von «Da den einen Namen liest man noch viel, Wayne… irgendwas» bis zu «hey, der hat als 10-Jähriger in 85 Spielen 517 Punkte realisiert!». Bemerkenswert. Auch dass ein 10-Jähriger hier 85 Spiele macht! Aber die Hockey Hall of Fame hat uns allen gefallen. Man sieht viele unbezahlbare Sammlerstücke, den Stanley Cup, sonstige Pokale und man kann sich auch selber Bewegen. Sei es beim Torwandschiessen gegen einen Computer-Goali oder beim Goalitraining gegen Computer-Gegner.

Niagara Falls

Vom Abstecher nach Niagara rührt der Titel. Wow sind die Eindrücklich. Auf der Hinfahrt kommt übrigens an Brantford vorbei. Für kanadische Verhältnisse unsere Nachbarstadt, da nur 50km weit weg. Tja, Frutigen hat die Mike Schmid Olypiastrasse, Brantford hat die Wayne Gretzky-Strasse, weil von da kommt er her. Es gibt da auch die Alexander Graham Bell-Strasse. Für die, die sich nicht mehr erinnern, der hat das Telefon erfunden und kommt auch von da. Aber genug von Eishockey 🙂

Wir sind erst am Mittag in Richtung der Niagara Fälle aufgebrochen und kamen nach zwei Stunden fahrt am späteren Nachmittag an. Wir wollten bis zum Abend bleiben und mussten so nicht den ganzen Tag da verbringen. Die Kinder waren schwer beeindruckt. Schon als wir sie vom Auto aus sahen, waren sie hin und weg. Aber nicht nur die Kinder. Die Horseshoe Falls sind wirklich, wirklich sehr beeindruckend. Etwas kleiner, resp. sie wirken kleiner, weil sie seit einem Felssturz zweistufig sind, sind die America Falls. Trotz all den Wassermassen könnten die Fälle übrigens noch grösser sein, weil nur ca. 1/4 des Wassers die Fälle runter geht. Der Rest wird vorher umgeleitet und wird für die Stromgewinnung genutzt.

Überwältigend sind die Fälle bei Tag, wunderschön werden sie, wenn es dunkel wird, denn dann werden sie durch Scheinwerfer beleuchtet und erstrahlen in allen Farben. Das auch der Grund, warum wir erst später angereist sind, damit wir sicher das auch noch sehen konnten.

Kurz noch zur Stadt selber. Crazy… Wer schon in den Staaten unterwegs war, wird es eventuell kennen. Es ist, wie wenn man vom gesitteten Kalifornien plötzlich nach Las Vegas kommt. Es hat Lichter, Casinos, Lärm, Achterbahnen und all den sonstigen Mist.

 

Statistisch gesehen war Ontario geplant ruhig:

  • 1’046 km
  • 96 Liter Benzin (10.8l/100km)
  • 1 Unterkunft
  • 5 gefundene Geocaches
  • 0 Ehekriesen
  • 0 versenkte Schuhe
  • 0 defekte Kameraobjektive
  • unzählige Mückenstiche

 

Mit Volldampf durch Nova Scotia

Von Prince Edward Island führt unsere Reise durch die nächste Provinz hier im Osten. Nova Scotia bildet zugleich der Abschluss unserer ersten Etappe, der Rundreise mit dem Auto.

Aber da bekanntlich der Weg das Ziel ist, hier ein paar Highlights:

Übernachtung im Bahnwagon

Den ersten halt machten wir in Tatamagouche. Übernachtet haben wir im Train Station Inn. Aus dem alten Bahnhof wurde ein kurioser, ramschverkaufender Laden und ein hübsches Kaffe mit hervorragendem Frühstück. Aus den alten Bahnwagons wurden Zimmer, nett eingerichtet und genügend Platz für eine Familie. Für Zugliebhaber, der Maschinen-Öl-Duft ist erhalten geblieben.

Etwas Geschichte

Einen weiteren Zwischenstopp haben wir in Windsor eingelegt. Hier machen wir erneut etwas Geschichte. Was ist im 19. Jahrhundert in Windsor so wichtiges passiert? Genau, der Ort ist der offizielle Geburtsort vom heutigen Eishockey! Siehe hier…

Weiter an die Küste

In Nova Scotia ist aber vor allem die Küste das Sehenswerte. Deshalb sind wir dann auch auch gleich weiter in Richtung LaHave. Auf dem Weg haben wir das Halifax & Southwestern Railwaymuseum besucht. Ein Mix aus Überbleibseln aus einer Zeit, wo der Zug hier noch eine Rolle gespielt hat und einer Modelleisenbahn, die teile von damals nachbildet. Sind wir ehrlich, die Modelleisenbahn haut niemanden aus den Socken, der schon mal eine andere etwas grössere Modelleisenbahn gesehen hat. Aber der Besitzer ist sehr, sehr Herzlich und begierig, sein Wissen zu vermitteln, aber auch interessiert, etwas über seine Besucher zu erfahren. Und für einen Regentag ist es allemal einen Abstecher wert. Auch wenn wir nicht grad Trainspotter sind und es eher Zufall ist, dass wir jetzt grad zweimal was mit Zügen zu tun hatten:-)

Auch sehr schön, Chrige hatte in dem Museum die Gelegenheit, unseren Kindern ein Telefon mit Wählscheibe zu erklären. Läck sind wir alt…

Ansonsten lockt Nova Scotia mit unzähligen Leuchttürmen und schönen Küstenabschnitten. Die Ortsbilder sind geprägt von schönen viktorianischen Häusern mit gepflegtem Umschwung. Und diese Pflege hebt die Gegend von den anderen Provinzen ab. Man gibt sich hier deutlich mehr Mühe, das Grundstück hübsch zu präsentieren.

Geschmackserlebnis

Ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art hatten wir heute Mittag. Nicht Hummer, nicht spezielles, nichts teures, einfach richtiges Brot mit Emmentaler und Gruyere! Nach all dem Tost und wabbeligem Käse ein Highlight für die Sinne.