Kategorie: Natur

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Allgemein, Natur

Kamloops

Fährt man von Clearwater weiter dem Thomson River entlang verändert sich die Gegend relativ schnell. Das Tal wird breiter und die Waldwirtschaft tauscht mit Farmen, Viehwirtschaft und etwas Gemüseanbau. Zudem wird’s wärmer und trockener, was sich auch in der Landschaft zeigt. Es ist fast, als wenn man in den Wilden Westen fährt. Pferde, Rodeo und wenn man im Juli vorbei fährt, sogar ein Elvisimitatoren-Festival.

Der nächst grössere Ort ist dann Kamloops. Erwiesenermassen der Ort mit den meisten Sonnenstunden in Kanada. Hier haben wir jetzt drei angenehme Tage am Paul Lake verbracht auf einem schönen und fast leeren Campground quasi direkt am See. Und das beste: Fast keine Mücken. Erholung für die Sinne und die Haut:-)

Leider nur von Juli – August in Betrieb, die Kamloops Heritage Railway. Die einstündige Fahrt mit alten Wagons und Dampflok dauert etwa eine Stunden. Dabei wird der Zug von Cowboys und Indianern überfallen. Wär sicher cool gewesen. Darum: Merkzettel für nächstes Mal!

Natur, Parks, Tiere

Wells Gray Provincial Park

Nächster Stop: Clearwater. Einigen eventuell ein Begriff. Hierhin sind vor 2-3 Jahren die Volks aus der Ostschweiz ausgewandert. Begleitet von SRF, Mona Vetsch und ihren ‹Baumerntemaschinen›, mit denen sie Bäume an steilen Hängen fällen können.

Clearwater ist aber auch das südliche Tor in den Wells Gray Provincial Park. Der riesige Park zeichnet sich aus, durch schöne Wasserfälle, erloschene oder ruhene Vulkane und Mineralquellen. Der Helmcken Fall zählt mit seinen 137 Metern zu den imposantesten Wasserfällen Kanadas. Schön eingebettet in eine Schlucht.

Wir haben insgesamt 3 Nächte hier verbracht. Heisst, eine für’s ankommen, ein Waschtag/Spieletag und ein Tag Programm im Wells Gray. Am ersten Tag vielen ein paar Tropfen, am zweiten hat’s geschifft, was das Zeug hält und am dritten kamen dann die Mücken. Phuuu, war fast nicht zum Aushalten im. Und am Abend sind wir dann beim Nachtessen auch wieder in den Camper geflüchtet. Wir standen definitiv auf dem Speiseplan der Dinger. Da hat nichtmal das sonst zuverlässige Mückenspray genutzt.

Begonnen hat der Tag gut. Mit dem Farmer’s Market in Clearwater inkl. Pancacke-Frühstück für 10 Stutz. Man konnte durch die Stände schlendern und Schweizerdeutsch schwatzen. Jedenfalls an zwei Ständen. Ein Highlight der Brotstand von Familie Achermann.xf

Es muss erwähnt werden, dass wir auf dem Weg nach Clearwater den Annehmlichkeiten von daheim gefrönt und eine Liste erstellt haben, mit Dingen, die wir sofort geniessen, wenn wir wieder daheim sind. Bei Chrige ganz oben: Züpfe und Ovoschoggi. Ich bekam sogar den Befehl, beides gleich auf der Heimfahrt vom Flughafen zu besorgen.

Und was konnte man am Stand kaufen? Frische Züpfe und zwar eine wirklich feine! Eine haben wir sofort ‹verdrommet› zum z’Mittag und eine durften wir auf dem Rückweg vom Wells Gray gefrohren bei Ihnen daheim abholen. Für Notfälle. Vielen Dank für die Gastfreundschaft!

Und ein kleiner Nachtrag. Wenn wir ab und zu etwas spät auf SMS etc. antworten. Momentan haben wir etwas knapp empfang. Eigentlich relativ selten. Sorry für die späten Antworten:-)

Natur, Parks

Indian Summer?

Wer sich die Fotos von Jasper etwas genauer anschaut, dem fällt auf, dass es aussieht, wie mancherorts im Herbst mit der bekannten Rotfärbung der Bäume. Das Problem ist, es sind hier Pinien, die diese Rotfärbung haben. Für nicht Botaniker: Tannen. Sprich die Bäume sind krank oder bereits tot. Aus diesem Grund darf heuer in ganz Jasper auch kein öffentliches Feuer gemacht werden, auch nicht auf dem Campingplätzen. Die Gefahr für Waldbrände ist zu gross.

Der Grund?

Der Pine… irgendwas. Nennen wir es mal Borkenkäfer. In einigen Abschnitten sind 50% oder mehr der Bäume befallen. Diese werden nun einer um den anderen Abgeholzt. Das wird viel Arbeit und ist ein echtes Problem für die Region.

Hier die beiden Bilder nochmals, farblich die befallenen Bäume hervorgehoben.

Von Alberta nach British Columbia

Auch in Jasper gibt es eine Menge zu entdecken. Zuviel für drei Nächte. Deshalb haben wir uns für ein gemütliches Familien-Set entschieden.

Athabasca Falls

Während der frühsommerlichen Schneeschmelze stürzt der Athabasca River hier tosend über einen harten Felsriegel in eine enge Schlucht. Eindrücklich.

Auf dem Weg hat eine Biker Gang unser Wohnmobil bestaunt, also eher den 6.7l Ford F550 Powerstroke Super Duty, der das ganze zieht und klingt, wie ein Lastwagen auf Kerosin. Eigentlich waren es nur 4 Rocker mit 2 Frauen. Also eher ein ‹Gängeli›. Aber so richtige mit Leder, Jeans und Kopftüchern. Ich hab natürlich das Kompliment grad zurückgegeben und ihre blitzblanken Harleys gelobt. Für ein Selfie mit ihnen hat’s dann leider nicht gereicht… also mit dem Mut.

Maligne Canyon

Ein ideales Tagesausflugsziel für Familien. Mehrere Brücken überspannen den engen Canyon und man kann je nach Grösse, Alter und Motivation der Wandersleut eine andere Strecke gehen. Weiter das Tal aufwärts ist der bekannte Maligne Lake, der das Wasser für den Canyon liefert. Das wären aber nochmals 40km Fahrt gewesen und wir haben uns für einen erholsamen Badenachmittag am Lake Annette entschieden. Näher, Sandstrand, Abkühlung!

Mount Robson

Nach den drei Tagen haben wir Alberta verlassen und sind weiter nach British Columbia. Aktuell schmachten wir hier am Fuss des Mount Robson, der mit 3954 m höchste Gipfel der Kanadischen Rocky Mountains. Aber macht nicht so viel, in 10 Minuten geht’s in Richtung Visitor Center, wo wir etwas gegen das Schmachten unternehmen werden. 4x Glace bitte!

Natur, Parks, Tiere

Der Weg ist das Ziel

Kurz nach Lake Louise beginnt der kürzlich von National Geographics zu den top ten Strassen der Welt gekürte Icefields Parkway. Nehmen wir grosszügigerweise die ganze Strecke von Banff dazu, erstreckt sich diese Strasse durch die National Parks von Banff und Jasper über knapp 300 km, gesäumt von den imposanten Rocky Mountains, diversen Gletschern und riesigen Wäldern. Ok, wir als Schweizer haben auch nicht minderschöne Berge und Gletscher. Aber bei uns kommt Thun, Spiez, Fulenbach, etc. gefahren ist man 15 km. Hier kommt Banff, Lake Louise (gerade mal eine Abzweigung), danach Saskatchewan Crossing (maximal eine Kreuzung mit einer Tankstelle, einem Restaurant und einem Hotel) und dann Jasper. Das über 300 km verteilt, gespickt mit spektakulären Aussichten, türkisfarbenen Seen und vielem mehr.

Wir haben für die Strecke 3 Tage gebraucht. Mit ein Grund war, dass am Anfang das Wetter nicht so prächtig war und wir uns halt dann etwas früher einen Campingplatz gesucht haben. Ein sehr schöner war, herrlich am Fluss gelegen. Diese kleinen Campingplätze sind auch die wirklich zu bevorzugenden. So ruhig und verlassen, dass man sich selber registrieren muss und das Geld mit einem Umschlag in einen Kasten werfen. Die zwei Tage hatten wir auch wieder einen leichten Kälteeinbruch. An einem Morgen waren noch gerade angenehme 8°C im Camper. Zum Glück sind wir nicht noch etwas weiter und haben den Campingplatz auf 2000m genommen 🙂

Ein erstes Highlight auf dem Weg ist der Bow Lake. In dem stillen See spiegeln sich die Gipfel, die ihn umgeben.

Etwa auf halber Strecke kommt man zum Icefield Center, von wo aus man Touren auf diverse Gletscher machen kann. Man auch mit diesen merkwürdig bereiften Bussen auf die Gletscher fahren und/oder zum Icefield Skywalk. Dieser Halbkreis aus Glas überragt die Schlucht um etliche Meter und man hat einen tollen Ausblick auf das Tal. Und weil er aus Glas ist, auch auf den Teil unter einem. Gekostet hat der übrigens 21 Mio $. Und ja, wenn man Höhenangst hat, braucht es schon etwas Überwindung, vorallem weil er nicht starr ist, sondern dauernd etwas in Bewegung.

Einer der Gletscher ist der Clemenceau, der ist speziell erwähnenswert weil… Achtung jetzt kommt’s… wenn man auf dem ein Glas Wasser ausschüttet, landen Teile davon im Arktischen Meer, im Atlantik und im Pazifik. Einzigartig auf der Welt.

Vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten endet der Parkway dann in Jasper. Kann man Banff und Jasper vergleichen? Nö. Das ist ein komplett anderes Städtchen. Weniger organisiert wie Banff, dafür kommt es abenteuerlustiger rüber. Es hat weniger Leute, dafür aber jüngere. Keine Busse, dafür viele Mountainbikes. Und es ist viel wärmer… gut dafür kann es wohl nichts. Aber endlich haben auch wir die 30°C erreicht.